Werk Schladen

150 Jahre Zuckerfabrik Schladen

Die Eintragung der neuen Gesellschaft

„Aktien-Zuckerfabrik Schladen“

mit einem Kapital von 120.000 Thalern in 80 Aktien zu je 1.500 Thalern, gezeichnet von 45 Landwirten, war am 5.12.1870 im Handelsregister der Amtsgerichtes Wöltingerode erfolgt. Eine Aktie verpflichtet zum Anbau von 15 Morgen Rüben.

So ist es in der Chronik aus dem Jahr 1970 nachzulesen, die zum 100. Jubiläum des Werkes erstellt wurde.

Zur ersten Kampagne wurden von insgesamt 344 ha ca. 8.200 t Rüben geerntet und an das neue Werk geliefert.

Die Chronik berichtet von großen Erfolgen und schmerzhaften Rückschlägen in den ersten Jahrzehn­ten im Werk und in der Landwirtschaft, vom Druck des Weltmarktes, von den Mühen in den Kriegsjah­ren und den Wirtschaftskrisen und von der „Grippe“, die sich 1918/19 verheerend auch auf die Belegschaft auswirkte.

Mitte der 1950er Jahre setzte ein Umstrukturierungsprozess bei den Zuckerfabriken im Nordharz ein. Zahlreiche Gesellschaften schlossen sich zusammen, Zuckerfabriken mussten den Betrieb einstellen und Produktionskapazitäten wurden unter anderem im Werk in Schladen gebündelt.

Ein wesentlicher Meilenstein in der Entwicklung war die Umstellung der Fabrik von der Rohzuckerpro­duktion auf die Erzeugung von Weißzucker im Jahr 1978. In dieser Zeit erfolgten wesentliche Investitionen wie zum Beispiel die Errichtung der Zuckersilos, neue Anlagen für die Dampf- und Elektroenergieerzeugung und die Erweiterung der Kristallisation (Zuckerhaus).

Im Jahr 2001 wurde die Zufahrt für Rübenlieferungen von der neuen Ortsumgehung B82n fertig­gestellt. Hierdurch konnte das Verkehrsaufkommen im Ortskern von Schladen erheblich entlastet werden. Dies gelang nur durch die tatkräftige Unterstützung der Gemeinde und der zuständigen Behörden. Ohne diese Maßnahme wäre die Anlieferung und Verarbeitung von weit mehr als 1.000.000 t Rüben pro Kampagne sicherlich nicht mehr denkbar.

2004 erfolgte ein grundlegender Umbau des Rübenhofs. Anlagenteile aus der geschlossenen Zucker­fabrik Schleswig wurden umgesetzt und im Werk Schladen aufgebaut.

2017 wurden in der Zuckerfabrik Schladen erstmalig ökozertifizierte Rüben zu Biozucker verarbeitet.

Auch in den letzten Jahren wurde kontinuierlich an der Verbesserung unserer Prozesse gearbeitet. Umweltschutz, Qualität, Sicherheit und die Senkung der Produktionskosten sind die wesentlichen Themenfelder. Es wird intensiv daran gearbeitet, wie in den nächsten Jahren die Klimaziele, die sich auch die Nordzucker AG gesteckt hat, erreicht werden und welchen Beitrag der Standort Schladen dazu leisten kann.

Der Dialog mit unseren Nachbarn, der Gemeinde und interessierten Bürgern ist uns wichtig. Wir laden daher hoffentlich wieder in der Kampagne 2021/22 zu unseren Betriebsführungen ein, die wir - sofern es der Verlauf der Pandemie zulässt - im nächsten Jahr wieder durchführen wollen.