Überregional

Rübenbestände jetzt noch behandeln?

Rübenbestände, die für die mittleren und späten Rodetermine vorgesehen sind, sollten noch einmal mit besonderem Augenmerk begutachtet werden!

Auf vielen Flächen ist mittlerweile eine Befallshäufigkeit von 100% bei Cercospora/Ramularia erreicht. In den meisten Regionen sind bereits mehrere Fungizidapplikationen erfolgt. Es stellt sich nun die Frage, wie weiter vorzugehen ist. Je nach Sorte und Applikationstermin präsentieren sich die Bestände sehr unterschiedlich stark befallen.

Im Rahmen des Blattkrankheitenmonitorings wird der Befall mittels der 100-Blatt-Rupfmethode ermittelt. Das bedeutet, dass aus dem mittleren Blattapparat 100 Blätter entnommen werden und die Anzahl befallener Blätter gezählt wird (= Befallshäufigkeit). Dabei wird nicht die Befallsstärke ermittelt. Die Befallsstärke gibt die befallene Blattfläche in Prozent an.

 Das Bild zeigt zwei Rübenblätter mit unterschiedlicher Befallsstärke.

Entspricht der gesamte Bestand eher dem Blatt auf der linken Seite ist eine weitere Behandlung sinnvoll und sollte eventuell eingeplant werden. Bei einer hohen Befallsstärke im gesamten Rübenbestand, wie auf dem Blatt an der rechten Seite, ist auch mit einer weiteren Maßnahme eine Zunahme der Befallsstärke vermutlich nicht mehr zu stoppen.

Beachten Sie bei der Planung der Applikation den Rodetermin und die Wartezeit der Mittel. Wenn noch eine Applikation erfolgt, sollte das Fungizid nach Möglichkeit mit einem Kupferpräparat ergänzt werden, sofern die Verfügbarkeit gegeben ist. Aufgrund der kurzen Wartezeit von 7 Tagen bietet sich eine Applikation von 1,2 l/ha Propulse als Abschlussbehandlung bei geringem Befall an.