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Wurzelunkräuter im Getreidestoppel

Wurzelunkräuter zählen zu den ausdauernden Pfanzen, sind also alle mehrjährig. Viele von ihnen vermehren sich über ihre Rhizome, Wurzelsprossen oder unterirdischen Ausläufern. Die meisten Wurzelunkräuter haben gemein, dass ihre Wurzeln beim Rausreißen abbrechen und mit den einzelnen Bruchstücken vermehrt wieder austreiben.

Die bei uns heimischen wichtigsten Wurzelunkräuter sind:

Acker-Kratzdistel, Acker-Schachtelheim (Zinnkraut), Ackerwinde, Quecke, Löwenzahn, Zaunwinde und die Familie der Wegericharten, wie Spitz,-Weide- und Breitwegerich.

Da diese Unkrautarten sehr schlecht oder gar nicht in Rüben zu bekämpfen sind, sollte im Getreidestoppel eine Behandlung erfolgen.

Als Alternative A ist die chemische Behandlung vorzuziehen, d.h. die Zielpflanzen müssen im Stoppel eine ausreichende Blattmasse für die Wirkstoffaufnahme gebildet haben. Nach der Behandlung, mit der zulässigen Wirkstoffmenge von 1.800 g/ha Glyphosat ist es sinnvoll 14 bis 21 Tage mit der Bodenbearbeitung zu warten, damit eine nachhaltige Wirkung erzielt wird.

Ackerwinde kann auch mit Wuchsstoff, wie z.B. MCPA oder 2,4 D behandelt werden, beim Landwasserknöterich kann auch mit Duplosan DP ein Erfolg erzielt werden.

Bei Ackerschachtelhalm ist die Ursache seines Auftretens nicht zu vernachlässigen, die da sind saurer Boden (hier hilft Carbokalk) wie auch Staunässe.

Alternative B: Sie wollen es mit Bodenbearbeitung probieren, die Wurzelunkräuter in den Griff zu bekommen. Bei Quecke, Distel, Ampfer oder Landwasserknöterich sind mehrmalige (drei bis sechs mal) abgestuft tief gehende und möglichst diagonal versetzte Bearbeitungen mit ganzflächigen Grubbern mit geringem Strichabstand im Abstand von ca. fünf bis zehn Tagen erforderlich.

Die Wirkung erfolgt durch das Auszehren der Nährstoffe in den Pflanzen und dem nachfolgenden Vertrocknen der Rhizome. Geht nur bei überwiegend trockener Witterung, ansonsten kann diese Variante zum Bumerang werden. Nur bei ausreichender Trockenheit können die herausgearbeiteten Rhizome austrocknen und absterben  Auf schweren Böden ist eine derart intensive Bearbeitung sehr stark abhängig von den Witterungsverhältnissen und nicht unbedingt empfehlenswert. 

Fazit: Solange der Wirkstoff Glyphosat zugelassen ist, ist es empfehlenswert, mit ihm die Problematik der Wurzelunkräuter in den Griff zu bekommen.