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Zwischenfrüchte erfolgreich anbauen

Aufgrund der aktuell regelmäßigen Niederschläge und feuchteren Bodenbedingungen bieten sich gute Ausgangsbedingungen für einen erfolgreichen Zwischenfruchtanbau. Aber was braucht es für den erfolgreichen Zwischenfruchtanbau und wie bekomme ich die Zwischenfrucht wieder weg?

Mit dem Zwischenfruchtanbau können diverse Ziele erreicht werden. Zum einen kann es die nach GLÖZ 6 geforderte Bodenbedeckung, vom 15. November bis zum 15. Januar, erfüllen. Außerdem bringt eine Zwischenfrucht eine Vielzahl an ackerbaulichen Vorteilen.

Die Erreichung dieser Ziele stellt hohe Anforderungen an den Zwischenfruchtanbau. Deswegen muss der Zwischenfruchtanbau betriebsindividuell und fruchtfolgeangepasst geplant werden. Geeignete Komponenten vor Zuckerrüben sind nematodenreduzierender Ölrettich oder Gelbsenf. Diese können den Nematodenbefall auf der Fläche erheblich reduzieren. Leguminosen, wie die Erbse oder Sommerwicke, können als Stickstofflieferanten, insbesondere in roten Gebieten, genutzt und eingesetzt werden. Mithilfe der Fixierung von Luftstickstoff können sie wesentlich zur Nährstoffversorgung und Bestandsetablierung beitragen. Allgemein ist anzumerken, dass Mischungen vorteilhafter sind als Einzelkomponenten. Mischungen reduzieren das Ausfallrisiko der kompletten Zwischenfrucht, insbesondere in trockenen Jahren. Sie durchwurzeln den Boden weiträumiger und intensiver. Vor allem wenn man die Komponenten so wählt, dass sie Tiefen- (z.B. Ölrettich, Lupine, Ackerbohne) und Breitenwurzler (z.B. Rauhafer, Sommerwicke) enthält.

Was gilt es ackerbaulich zu beachten:

Zu empfehlen ist eine zeitige und optimale Aussaat. Je früher die Zwischenfrucht gesät wird, umso mehr Zeit hat sie, sich gut zu entwickeln. Insbesondere Leguminosen in einer Mischung brauchen frühe Aussaattermine, um sich vollständig und stickstofffixierend entwickeln zu können. Eine Drillsaat eignet sich am Besten. Der Arbeitsaufwand ist höher, dafür wird ein zügigeres Auflaufen, eine gleichmäßige Bestandsetablierung und damit eine bessere Unkrautunterdrückung erreicht. Außerdem sollte die empfohlene Aussaatstärke nicht reduziert werden. Ansonsten stehen zu wenig Pflanzen pro Quadratmeter auf der Fläche. Empfohlen sind über 180 Pflanzen/m². Ansonsten kommt es zu dünneren Beständen, die eine schlechte Unkrautunterdrückung und stark reduzierte Nematodenbekämpfung zur Folge haben. 

Dem Abfrierverhalten der Zwischenfrucht, insbesondere ohne den zukünftigen Einsatz von Glyphosat, wird vermehrte Aufmerksamkeit zukommen. Damit weiterhin erfolgreich im Mulchsaatverfahren gearbeitet werden kann, müssen die Zwischenfrüchte umfassend abfrieren oder alternative Bekämpfungsverfahren erprobt werden. Dazu hat die ARGE NORD in den zurückliegenden Jahren Versuche durchgeführt. Es sind verschiedene Zwischenfruchtmischungen, Bodenbearbeitungsverfahren und der Einsatz von Strom als Bekämpfungsmittel getestet worden. Die Ergebnisse der Versuche und weitere Tipps zur Bearbeitung der Zwischenfrucht im Frühjahr finden sie hier.

Wir wünschen viel Erfolg bei der noch laufenden Getreideernte und dem folgendem Zwischenfruchtanbau!