Zwischenfrüchte erfolgreich anbauen
Aufgrund der aktuell regelmäßigen Niederschläge und feuchteren Bodenbedingungen bieten sich gute Ausgangsbedingungen für einen erfolgreichen Zwischenfruchtanbau. Aber was braucht es für den erfolgreichen Zwischenfruchtanbau und wie bekomme ich die Zwischenfrucht wieder weg?
Mit dem Zwischenfruchtanbau können diverse Ziele erreicht werden. Die nach GLÖZ 6 geforderte Mindestbodenbedeckung von 80 % der gesamten Ackerfläche (inkl. Brachflächen), vom 15. November bis zum 15. Januar, kann auf diesem Weg erfüllt werden. Außerdem bringt eine Zwischenfrucht eine Vielzahl an ackerbaulichen Vorteilen.
Die Erreichung dieser Ziele stellt hohe Anforderungen an den Zwischenfruchtanbau. Deswegen muss der Zwischenfruchtanbau betriebsindividuell und fruchtfolgeangepasst geplant werden. Geeignete Komponenten vor Zuckerrüben sind nematodenreduzierender Ölrettich oder Gelbsenf. Diese können den Nematodenbefall auf der Fläche erheblich reduzieren. Leguminosen, wie die Sommerwicke, können als Stickstofflieferanten insbesondere in roten Gebieten genutzt und eingesetzt werden. Mithilfe der Fixierung von Luftstickstoff können sie wesentlich zur Nährstoffversorgung und Bestandsetablierung beitragen. Allgemein ist anzumerken, dass Mischungen vorteilhafter sind als Einzelkomponenten. Mischungen reduzieren das Ausfallrisiko der kompletten Zwischenfrucht, insbesondere unter trockenen Bedingungen. Sie durchwurzeln den Boden weiträumiger und intensiver. Vor allem wenn man die Komponenten so wählt, dass die Mischung Tiefen- (z.B. Ölrettich, Lupine, Ackerbohne) und Breitenwurzler (z.B. Rauhafer, Sommerwicke) enthält.
Was gilt es ackerbaulich zu beachten:
Zu empfehlen ist eine zeitige und optimale Aussaat. Je früher die Zwischenfrucht bestellt wird, umso mehr Zeit hat sie, sich gut zu entwickeln. Insbesondere Leguminosen in einer Mischung brauchen frühe Aussaattermine, um sich vollständig und stickstofffixierend entwickeln zu können. Eine Drillsaat eignet sich am besten. Der Arbeitsaufwand ist höher, dafür wird ein zügigeres Auflaufen, eine gleichmäßige Bestandsetablierung und damit eine bessere Unkrautunterdrückung erreicht. Außerdem sollte die empfohlene Aussaatstärke nicht reduziert werden. Ansonsten stehen zu wenig Pflanzen pro Quadratmeter auf der Fläche. Empfohlen sind über 180 Pflanzen/m². Ansonsten kommt es zu dünneren Beständen, die eine schlechte Unkrautunterdrückung und stark reduzierte Nematodenbekämpfung zur Folge haben könnten.
Versuchsergebnisse der ARGE NORD zu Zwischenfrüchten finden Sie hier.
Wir wünschen viel Erfolg bei der noch laufenden Getreideernte und dem folgendem Zwischenfruchtanbau!