Überregional

Gute Neuigkeiten im Fungizidbereich

Das aktuelle Monitoring zeigt eindeutig: Cercosporadruck nimmt zu und Bekämpfungsschwellen werden vielerorts erreicht. In diesem Jahr ist ein besonders frühes Auftreten von Blattkrankheiten zu beobachten. Positiv zu bewerten ist daher die Notfallzulassung der Kupferpräparate Grifon®16 SC und Yukon. Ein Kupfermittel kann zur Verhinderung einer weiteren Resistenzentwicklung in Tankmischungen mit (Azol-)Fungiziden ausgebracht werden. Insbesondere bei Azolen, die eine Minderwirkung haben, kann der Zusatz von einem Kupferpräparat eine sinnvolle Ergänzung darstellen und den Wirkungsgrad erhöhen.

Grifon®16 SC hat sowohl Kupferhydroxid als auch Kupferoxychlorid als Wirkstoffe und kann vom 5. Juli 2014 bis zum 1. November 2024 mit einer Aufwandmenge von 1,8l/ha in 200l- 400l Wasser/ha eingesetzt werden. Es sind maximal zwei Behandlungen möglich (max. 3,6 l/ha in der Kultur).

Yukon hingegen hat als Wirkstoffe Kupfersulfat und Schwefel. Das Mittel kann vom 5. Juli bis zum 1. November 2024 mit einer Aufwandmenge von 3l/ha in 150-400 l Wasser/ha eingesetzt werden. Es sind maximal zwei Behandlung möglich (max. 6l/ha in der Kultur).

Recudo basiert auf dem Wirkstoff Kupferoxychlorid. Das Mittel kann vom 8. Juli bis zum 4. November 2024 mit einer Aufwandmenge von 1l/ha in 150-500 l Wasser/ha eingesetzt werden. Es sind maximal zwei Behandlungen möglich (max. 2l/ha in der Kultur).

Funguran progress hat als Wirkstoff Kupferhydroxid und kann vom 5.Juli bis zum 1. November 2024 mit einer Aufwandmenge von 2,5kg/ha in 200-400 l Wasser/ha eingesetzt werden. Es sind maximal zwei Behandlungen möglich (max. 5kg/ha in der Kultur).

Bei Grifon®16 und Funguran progress gilt ein Abstand zwischen den Behandlungen von mindestens 14 Tagen, hingegen bei Recudo und Yukon von nur 7 Tagen. Für alle Mittel gilt eine Wartezeit von 14 Tagen.

Soll ein Kupfermittel mit geringerer Aufwandmenge eingesetzt werden, insbesondere in Kombination mit anderen Fungiziden, kann die Anzahl der Behandlungen erhöht werden, sodass die zulässige Gesamtaufwandmenge jedoch nicht überschritten werden darf.

Denken Sie an folgende Anwendungsbestimmungen bei Einsatz von Kupferpräparaten: Es darf eine maximale Aufwandmenge von 3kg Reinkupfer pro Hektar und Jahr nicht überschritten werden. Außerdem darf in den nächsten drei Kalenderjahren keine Anwendung von kupferhaltigen Mitteln vorgenommen werden.

Wir empfehlen weiterhin die erste Fungizidmaßnahme mit dem leistungsstärksten Fungizid zu fahren (1,2 l/ha Propulse oder 0,6 l/ha Panorama). Bei anschließenden Fungizidmaßnahmen können nun Fungizide wie Diadem mit dem Kupferpräparat kombiniert werden, um die Wirksamkeit nochmals zu steigern. Beachten Sie insbesondere, dass der Applikationszeitpunkt einen entscheidenden Einfluss hat und ein Anschlusstermin nicht verpasst werden darf.

Bei Rückfragen melden Sie gerne bei Ihrem Anbauberater.