Überlegungen zur 3. NAK
Auf einigen Flächen steht bereits die 3. NAK an. Abhängig von der Unkrautflora und dem Stadium der Zuckerrübe ist unter Umständen noch mit einer vierten Behandlung zu rechnen. Doch welche Mittel und Aufwandmengen sind einzukalkulieren? Häufige Unkräuter sind Weißer Gänsefuß, Melde und Klette. Als Basis empfehlen sich bei der derzeitigen Trockenheit:
1,6 - 2,0 l/ha Betasana SC (Alternativ: 1,1 – 1,3 l/ha Belvedere Duo -> KEIN weiteres Oblix 500, aber evtl. 0,25 – 0,5 Betasana SC zusätzlich)
0,4 – 0,5 l/ha Oblix 500
1,5 - 1,75 l/ha Metafol (Alternativ: 1,75 – 2,0 l/ha Goltix Titan)
1,0 – 1,25 l/ha Access
Gegen Weißen Gänsefuß bzw. Melde ist auch ein Zusatz von 0,15 – 0,25 l/ha Venzar SC wirksam, allerdings ist der Wirksoff Lenacil überwiegend über den Boden wirksam und benötigt feuchte Bedingungen, die derzeit vielerorts fehlen. Die Aufwandmenge muss sich auch an der Sorptionsstärke des Standorts orientieren. Auf sandigen Böden muss die Aufwandmenge reduziert werden.
Bei Windenknöterich im Laubblatt empfiehlt sich die Zugabe von 40 – 50 g/ha Clopyralid (z.B. 0,4 – 0,5 l/ha Vivendi 100), genauso wie bei Vogelknöterich und Hundspetersilie. Bei Vorhandensein von metamitronresistenten Weißen Gänsefuß sind 26 ml/ha Rinpode das Mittel erster Wahl. Als Nebeneffekt ist auch eine gute Wirkung gegen Bingelkraut und Hundspetersilie zu erwarten. Bingelkraut ist ansonsten nur im Keimblattstadium bekämpfbar. Ist ein Rinpode-Einsatz nicht möglich, muss dann die Menge an Betasana SC und Oblix erhöht werden. Bei feuchten Bodenbedingungen sind die Bodenherbizide Spectrum oder Tanaris eine Option, die zudem auch Hundspetersilie unterdrücken.
Um durchgegangenes Unkraut zu bekämpfen, ist auch der Einsatz einer Hackmaschine eine gute Möglichkeit.
Detailliertere Empfehlungen, auch für weitere Unkrautarten, besprechen Sie gerne mit den regionalen Anbauberatern oder entnehmen Sie bitte unserem Herbizidplaner im AgriPortal Consult und in der App.