Zwischenfrüchte nach mildem Winter ohne Frostereignisse!
Aufgrund des Ausbleibens von anhaltenden Frostereignissen in diesem Winter sind die Zwischenfruchtbestände vielerorts noch sehr vital. Vor allem Mischungen mit Ölrettich oder Reinsaaten sind kaum bis gar nicht abgestorben. Aber auch artenreiche Mischungen mit Gräseranteil bzw. Ausfallgetreide sind betroffen. Zudem haben sich einige Unkrautarten (Klettenlabkraut, Kamille, Ehrenpreis) so gut entwickelt, dass eine sichere Beseitigung durch die Saatbettbereitung nicht gewährleistet ist.
Wenn der Frost weiter ausbleibt, dann sind Folgeprobleme in den Rüben vorprogrammiert. Entsprechend sind in diesem Jahr gesonderte Maßnahmen, ein Totalherbizideinsatz und/oder intensive mechanische Bearbeitung, meist unausweichlich.
Daher empfehlen wir…
…vor allem bei vitalen und üppigen Zwischenfruchtbeständen (mit hohem Ölrettich-Anteil) die maximale Wirkstoffmenge von 1.800 g/ha Glyphosat einzusetzen. Danach ist eventuell eine Zerkleinerung der Biomasse notwendig. Je nach Bedingungen eventuell mit Scheibenegge oder notfalls Mulcher durchzuführen.
…bei vitalen aber schwachen Zwischenfruchtbeständen (ohne Ölrettich-Anteil) kann eine reduzierte Wirkstoffmenge oder gar eine rein mechanische Bekämpfung ausreichen.
Glyphosat sollte mit 200l Wasseraufwandmenge ausgebracht werden. Um eine gute Bestandsdurchdringung zu gewährleisten, können bei üppigen Pflanzenbeständen auch bis zu 300l sinnvoll sein. Als Zusatz kann SSA hinzugefügt werden (5-10 kg/ha bei hoher Wasserhärte). Mit der Behandlung oder dem Umbruch sollte aber bis zur Befahrbarkeit des Bodens gewartet werden. Ist diese gegeben, macht eine zeitnahe Behandlung Sinn, um Feuchtigkeitsverlust des Bodens durch weiteres Wachstum der Zwischenfrucht zu unterbinden.
Der Pflugeinsatz ist nur dann zu empfehlen, wenn Feldmäuse zu einem Problem werden können. Ansonsten sollte aufgrund des Wasserhaushalts des Bodens darauf verzichtet werden.