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Schadinsekten in Zuckerrüben - Ein Rückblick

Das Frühjahr 2021 zeigte einige Besonderheiten in Bezug auf Schadinsekten in Zuckerrüben. Die verfügbaren Beizungen haben einen guten Schutz gegen unterirdische Schädlinge, weisen jedoch einen geringen Schutz gegenüber saugenden und beißenden Schädlingen an der Oberfläche auf. Beizungen mit Neonicotinoiden, die diesen Schutz gewährleisten, sind derzeit nur auf wenigen Flächen im Einsatz.

Zu Beginn des Frühjahres gab es, im Vergleich zu den Vorjahren, nur einen geringen Besatz mit Schwarzen Bohnenläusen (Aphis fabae). Häufig wurde die Schadschwelle von 10 % befallener Pflanzen nicht überschritten. Der Besatz mit der Grünen Pfirsichblattlaus (Myzus persicae) war auf Praxisschlägen so gut wie gar nicht zu finden und konnten auch in speziellen Saugfallen nur in geringer Anzahl nachgewiesen werden. Während Schwarze Läuse die Zuckerrüben überwiegend durch Saugschäden beeinträchtigen, besteht bei der Grünen Pfirsichblattlaus die Gefahr einer Infektion mit Viröser Vergilbung, welche den Zuckergehalt der Rüben empfindlich beeinträchtigen kann. Um das Gesamtbild bewerten zu können, muss der Herbst abgewartet werden.

Erneut war der hohe Besatz mit Nützlingen, wie dem Marienkäfer, vorzufinden, sodass auf einen Einsatz von Insektiziden gegen Läuse häufig verzichtet werden konnte. Der Befall mit beißenden Schädlingen wie Erdflöhen und Moosknopfkäfern war zum Teil stärker als in den Vorjahren und speziell in den jungen Zuckerrüben waren Fraßschäden zu erkennen. Viele Landwirte griffen daher zu einer Behandlung mit pyrethroidhaltigen Pflanzenschutzmitteln, häufig jedoch war der Wirkungsgrad enttäuschend. Für gewöhnlich kann die Rübe einem moderaten Befall mit beißenden Schädlingen davonwachsen, jedoch verlängerte das kalte Frühjahr die Phase der Gefährdung. Im zweiten Drittel des Monats Juni hat der Reihenschluss großteils stattgefunden und das Thema Schadinsekten tritt in den Hintergrund.