Rübenverladung und -transport
Rübenverladung
Die Rübenverladung und Vorreinigung erfolgt fast ausschließlich mit „Lademäusen“. Hier werden die Rüben vorgereinigt und somit deutlich weniger Erde transportiert, d.h. die Rübenerde verbleibt auf dem Acker. Durch diese Maßnahme konnte der Erdanteil an den Rüben in den letzten Jahren um über 50 % reduziert werden und leistet damit einen wichtigen Teil zur Steigerung der Nachhaltigkeit. Die Lademaus belädt das Transportfahrzeug, welches währenddessen auf der Straße stehen bleiben kann. Ein Verschmutzen der Fahrbahn durch Erdanhaftungen vom Acker kann dadurch vermieden werden.
Rübentransport
Der Transport der Zuckerrüben hat mit sauberen Transportfahrzeugen zu erfolgen, im Speziellen sind die Nordzucker-Transportanforderungen zu erfüllen. Um diesem gerecht zu werden, haben sich der Transport der Rüben sowie die Rübenverladung in den letzten Jahren spezialisiert und professionalisiert. Hauptsächlich werden dazu LKW eingesetzt. In sehr geringem Umfang kommen für den Transport noch Schlepper zum Einsatz.
Die Anlieferung in die Zuckerfabrik erfolgt von Sonntagnacht durchgehend bis Samstagabend (24 Stunden-Rübenanfuhr). Die Lenk- und Ruhezeitenregelung muss entsprechend eingehalten werden.
Durch die 24h Stunden-Rübenanfuhr wird der Rübentransport am Tag entzerrt. Die Fahrzeugfrequenz wird je Stunde reduziert, so dass zu den Hauptverkehrszeiten weniger Rübentransportfahrzeuge auf der Straße sind.
Agrilogistiksystem
Nordzucker setzt zur Durchführung des Logistikprozesses ein EDV-System ein. Ziel des sogenannten Agrilog-Systems ist, dass alle Beteiligten der Rübenlogistik (Rübenanbauer, Roder, Mietenpfleger, Lademaus und die Transportfahrzeuge) vernetzt sind. Die geplanten Liefertermine sind für alle im AgriPortal sichtbar. Rübenanbauer, der Roderfahrer und der Mietenpfleger können so ihre jeweilige Leistung im Logistikprozess termingerecht erbringen.
Rübenannahme und Bewertung
Bei der Anlieferung der Rüben wird durch Wägung von jedem Fahrzeug die gelieferte Rübenmenge erfasst. Zusätzlich erfolgt stichprobenartig von jedem Schlag die Überprüfung der äußeren und inneren Qualität, d.h. Erdanteil und Zuckergehalt. Der Erdanteil wird gewichtsmäßig in Abzug gebracht und die Ermittlung des Zuckergehaltes dient der Berechnung des Rübenpreises. Der genauen Bewertung des Erntegutes mittels festgelegter Kriterien kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.
Die Daten aus der Rübenbewertung werden den Anbauern zeitnah im AgriPortal zur Verfügung gestellt. Über die Ausweisung der Ladungsgewichte und Qualitäten werden sowohl bei Nordzucker als auch beim Anbauer die Möglichkeiten einer umfassenden Dokumentation und Rückverfolgbarkeit genutzt. Weiterhin ermöglichen die Daten Rückschlüsse auf potentielle Verbesserungen im Rübenanbau.