Unkrautregulierung

Für den erfolgreichen Rübenanbau ist eine nachhaltige Beseitigung von Unkräutern und Ungräsern unerlässlich. Unkräuter und Ungräser stellen eine Konkurrenz zu den Kulturpflanzen dar. Wasser und Nährstoffen, die aufgrund des Auftretens von Unkräutern nicht mehr ausreichend der Kulturpflanze zur Verfügung stehen, schmälern den Ertrag und damit die Wirtschaftlichkeit. Viele Unkräuter können zusätzlich auch Wirtspflanzen für verschiedene Krankheiten sein. Als Beispiel ist hier Melde zu nennen, die auch zur Nematodenvermehrung beiträgt. Zu Vegetationsbeginn ist eine Beseitigung der Altverunkrautung zwingend notwendig. Zur Bekämpfung empfiehl sich bei Mulchsaaten bisher der Einsatz von Glyphosat vor der Saat. In Wasserschutzgebieten ist ein Einsatz nicht mehr zugelassen. Der Zuckerrübenanbau nach Pflugfurche oder intensive mechanische Bodenbearbeitung kann hier eine Alternative sein. 

Hochwirksame selektive Rübenherbizide ermöglichen effektive Behandlungen. Kombinationen aus verschiedenen Mitteln bzw. Wirkstoffen können schlagspezifisch unter Berücksichtigung des Auftretens bestimmter Unkräuter zusammengestellt werden, um höchst mögliche Bekämpfungserfolge zu erzielen. Dabei ist der Applikationstermin entscheidend. Die zu bekämpfenden Unkräuter sollten sich idealerweise noch im Keimblattstadium befinden. 

Ein wesentlicher Aspekt sollte bei den Herbizidbehandlungen beachtet werden: Flächen, auf denen die sogenannte „Metamitronresistenz“ auftritt (Auswirkung ist eine nicht ausreichende Bekämpfung des „Weißen Gänsefußes“), wurden oft in der Vergangenheit mit zu geringen Aufwandmengen behandelt. Versuchsergebnisse der letzten Jahre haben bestätigt, dass zum einen eine höhere Gesamtaufwandmenge und zum anderen auch eine angepasste Menge an Ethofumesat diesem Risiko vorbeugen.

Es hat sich bewährt, Tankmischungen aus mehreren Wirkstoffkomponenten zu verwenden sowie nach Möglichkeit Wirkstoffwechsel durchzuführen.

Sogenannte Additive, die die Wirkungssicherheit von Herbiziden verbessern, sollten nicht uneingeschränkt sondern angepasst an die jeweiligen Bedingungen eingesetzt werden.

 

Ungrasbekämpfung

Ausfallgetreide und sonstige Gräser können mit den zur Verfügung stehenden Graminiziden behandelt werden. Die Kombination mit einer Nachauflaufmaßnahme gegen Unkräuter ist grundsätzlich möglich. Besonders bei hohen Besatzdichten mit Gräsern sollte eine effektive Grasbehandlung immer als Solomaßnahme zum Beispiel zwischen NAK2 und NAK3 ausgebracht werden. Hohe Luftfeuchtigkeit ist bei allen Grasbehandlungen von Vorteil, etwaiger Tau wirkt sogar unterstützend. Die Wasseraufwandmenge sollte bei den Grasbehandlungen mindestens 300 Liter je Hektar betragen. 

Resistenzen bei der Ackerfuchsschwanzbekämpfung sind mittlerweile nicht mehr selten. Liegt dieses Problem vor, so ist es zwingend erforderlich, beim Einsatz von Graminiziden die Wirkstoffgruppe zu beachten. Zu unterscheiden ist dabei zwischen den sogenannten DIMs und FOBs . In schwierigeren Fällen der Ackerfuchsschwanzbekämpfung hat sich eine Kombination der Gruppen bewährt. Im Falle von Resistenzen müssen zur effektiven Bekämpfung des Ackerfuchsschwanzes die Maßnahmen in die gesamte Fruchtfolge mit den entsprechenden Mitteln integriert werden.

Bei all den Fragen zur Bekämpfung von Unkraut hilft Ihnen immer aktuell der "Herbizidplaner" im AgriPortal Consult. Sie finden ihn dort unter dem Punkt PFLANZENSCHUTZ. Im Infoblatt W4-Herbizid erhalten Sie weitere Informationen rund um das Thema Unkrautbekämpfung. Sie finden es ebenfalls im AgriPortal Consult unter PFLANZENSCHUTZ.