Nachhaltiger Rübenanbau
In den letzten Jahren ist die Nachhaltigkeit im Rübenanbau mehr und mehr in den Fokus gerückt. Die Säulen der Nachhaltigkeit sind dabei Ökologie, Soziales und Ökonomie und werden in Audits zur Nachhaltigkeit bewertet.
Im Bereich Ökologie gehören ein sorgfältiger Umgang mit der Umwelt und der Schutz der heimischen Flora und Fauna zu den Grundlagen des Rübenanbaus. Fördernde Maßnahmen sind hier beispielsweise der Anbau von Zwischenfrüchten oder das Anlegen von Ackerrandstreifen. Gleichermaßen ist ein effizienter Energieeinsatz Ziel des Rübenanbauers. Treibstoffe oder Dünge- bzw. Pflanzenschutzmittel werden sparsam eingesetzt, anfallender Müll wird möglichst reduziert und fachgerecht entsorgt.
Die soziale Verantwortung zeigt sich im Umgang mit Mitarbeitern und der Öffentlichkeit ebenso wie im ehrenamtlichen Engagement. Ein fairer Interessensausgleich zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ist anzustreben. Fortbildungen sichern die eigene Qualifikation und die der Mitarbeiter. Ökonomischer Erfolg und Sicherheit gelten als Bedingung für den Fortbestand eines Betriebes. Ein Jahresabschluss hilft dem Rübenanbauer, seine Kennzahlen über verschiedene Jahre zu beobachten. Außerdem ermöglicht er einen Vergleich mit anderen, um die eigene Situation zu bewerten. Etwaige Risiken können über Verträge oder Versicherungen minimiert werden. Die Dokumentation der eigenen Tätigkeiten und Leistungen sichert die Rückverfolgbarkeit und dient der eigenen Kontrolle. Ein geeignetes Formular einer Ackerschlagkartei findet sich dazu im AgriPortal.
Die Kenntnis relevanter Gesetze liegt in der Eigenverantwortung des Rübenanbauers. Viele Maßnahmen eines nachhaltigen Rübenanbaus werden durch die EU-Agrarpolitik mit den Instrumenten Direktzahlungen, Cross-Compliance Verpflichtungen und Greening gefordert und auch kontrolliert. Darauf baut die Nachhaltigkeitszertifizierung nach dem SAI-Standard auf. SAI steht für „Sustainable Agriculture Initiative Platform“ und ist eine Initiative für nachhaltige Lebensmittel- und Rohstofferzeugung. Nordzucker und die norddeutschen Rübenanbauer werden mit dem REDcert2-Zertifikat nach diesem SAI-Standard zertifiziert. Die Rübenanbauer verpflichten sich hierbei, über eine Selbsterklärung Nachweise zur Einhaltung des SAI-Standards zu erbringen. In der nachfolgenden Tabelle finden sich dabei auf der linken Seite die Kriterien, die laut SAI beim Rübenanbau erfüllt werden sollten.
Auf der rechten Seite finden sich Dokumente für den Nachweis, wie sie im Zuge der Nachhaltigkeitsüberprüfung durch REDcert erbracht werden können.
SAI-Kriterien und mögliche Nachweise:
SAI-Kriterium |
REDcert2 Nachweis |
Fruchtfolge, Dokumentation |
Agrarantrag |
Betriebsplanung |
Jahresabschluss |
Geschäftsplan, Risikomanagement |
Hagelversicherung, langfristige Pachtverträge |
Fortbildung |
Pflanzenschutzsachkundenachweis |
Sortenwahl |
NZ-Rundschreiben, Sortenvergleiche |
Zertifiziertes Saatgut, Abgestimmte Lieferplanung |
Rübenliefervertrag, Branchenvereinbarung |
Verwendetes Saatgut, Resistenzmanagement |
Saatgutlieferschein, Ackerschlagkartei |
Abfallentsorgung |
PAMIRA-Nachweis, „Gelber Sack“ |
Bewässerung |
Wassernutzungsgenehmigung |